Autoimmunkrankheiten: Basel ist wichtiger Partner bei grosser europäischer Forschungsoffensive

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Autoimmune, entzündliche und allergische Erkrankungen sind verbreitete chronische Erkrankungen, die das Leben von Millionen Menschen in aller Welt beeinträchtigen. Sie sind auch ein signifikanter Faktor bei den Gesundheitskosten. Nun will ein europaweites Grossprojekt, in dem Basel eine wichtige Rolle spielt, neue Erkenntnisse liefern.

Autoimmunkrankheiten, also Krankheiten, denen eine gestörte Toleranz des Immunsystems gegenüber Stoffen des eigenen Körpers zugrunde liegt, betreffen in der westlichen Hemisphäre etwa 5 Prozent der Bevölkerung. Zur Behandlung vieler dieser Krankheiten gibt es Medikamente, deren Wirkung beim einzelnen Patienten schlecht voraussehbar ist. Manche Patienten sprechen auf eine Behandlung besser an als andere. Da diverse Autoimmunkrankheiten bei Entstehung und Verlauf ähnliche Mechanismen haben, ist die Grundannahme eines europaweiten Grossprojekts, an dem das Universitätsspital Basel einen wichtigen Anteil hat, dass sich wohl auch die Gründe für Behandlungsresistenzen gleichen dürften.

Um diesen Gemeinsamkeiten auf die Spur zu kommen, wird nun erstmals eine Studie an fünf der verbreitetsten Autoimmunkrankheiten von Multipler Sklerose bis zu Morbus Crohn parallel durchgeführt. Die Studie namens 3TR (Taxonomy, Treatment, Targets and Remission) wird Proben und Daten von rund 50'000 Patientinnen und Patienten, die an etwa 50 Studien teilnehmen, zusammenführen. Damit hat 3TR eine noch nie dagewesene Datenmenge zur Verfügung, um nach gemeinsamen Biomarkern zu suchen, die Aufschluss über Therapieresistenzen geben könnten. Basel, das die grossen Schweizer Untersuchungskohorten für zwei der Krankheiten (Lupus und Multiple Sklerose) betreut, spielt dabei eine wichtige Rolle und erhält über die siebenjährige Dauer des Projekts 500'000 Euro aus dem Projektfonds. 

3TR wird am Standort Basel von PD Dr. Anne-Katrin Pröbstel (Neurologie/DBM) in Zusammenarbeit mit Prof. Tobias Derfuss (Neurologie/DBM) und Prof. Marten Trendelenburg (Innere Medizin/DKF/DBM) geleitet.

Das Projekt führt Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen aus 69 akademischen und industriellen Institutionen in 15 europäischen Ländern zusammen. 3TR wird von IMI2 mit gut 80 Millionen Euro unterstützt. IMI2 ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Union und der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA).

 

Für mehr Informationen:

3TR Webseite

IMI Online

3TR on Twitter: @3TR_IMI